Im Rahmen meiner Bachelorarbeit an der Hochschule Mainz habe ich mich im Sommer 2020 mit dem Thema „Einsamkeit und soziale Isolation im Alter“ beschäftigt. Hintergrund war die demografische Entwicklung in Deutschland und die Prognosen, dass der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung in naher Zukunft deutlich steigen wird. 
Ein steigendes Lebensalter mag auf den ersten Blick positiv wirken – gleichzeitig stellt sich jedoch die Herausforderung, älteren Menschen eine angemessene Versorgung und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. 
Auf Grundlage einer umfassenden Recherche zu Ursachen, Folgen sowie möglichen Präventionsansätzen und mithilfe nutzerzentrierter Designmethoden entwickelte ich die fiktive mobile Anwendung OMDO als möglichen Lösungsansatz.
Um die Zielgruppe meines Projekts besser zu verstehen, habe ich mich in der Recherchephase theoretisch mit Aspekten der Gerontologie, Geragogik und Soziologie beschäftigt. Ergänzend dazu bezog ich direkt betroffene Personen mit ein: Ich führte Interviews, erstellte eine Umfrage und verarbeitete die Ergebnisse in der Konzeptionsphase zu Zielgruppenanalysen und Personas.
Nachdem ich die konkreten Bedürfnisse meiner Zielgruppe identifiziert hatte, überführte ich diese in die Konzeptionsphase. Ich entwickelte einen Interaktionsüberblick der mobilen Anwendung und setzte mich – mit Blick auf die betroffenen Nutzer*innen – gezielt mit barrierefreier Usability auseinander.
Dabei wurde deutlich: Die App sollte als subtiler Begleiter für angehende Rentner*innen und älter werdende Menschen funktionieren. Durch Aktivitätsvorschläge soll sie zur sozialen Teilhabe außerhalb der eigenen vier Wände motivieren, Denkanstöße geben und Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen. Personalisierte Inhalte können dabei ein Gefühl von individueller Ansprache und Empathie vermitteln – um Vertrauen aufzubauen und langfristig zu stärken.
Parallel zur Entwicklung des ersten Prototyps entstand ein vorläufiges Designsystem. Um zentrale Gestaltungselemente und funktionale Eigenschaften zu definieren, führte ich eine Konkurrenz- und Benchmarkanalyse durch und schärfte den Anwendungskontext der App.
Nachdem die wesentlichen Gestaltungskomponenten festgelegt waren – mit besonderem Fokus auf Accessibility – begann ich mit dem Aufbau eines klickbaren High-Fidelity-Prototyps.
Der Interaktionsüberblick bildete die Grundlage für den High-Fidelity-Prototyp. Ich entwickelte einen Onboarding-Prozess mit Verifizierungskomponente, die datenschutzkonform gestaltet ist. So entsteht bereits zu Beginn eine erste inhaltliche Ebene, die Nutzer*innen thematisch abholt.
Anhand erfasster GPS-Daten kann der individuelle Umkreis bestimmt und regionale Angebots- sowie Aktivitätspräferenzen ermittelt werden. Eine Erkundungsfunktion mit Filtersystem ermöglicht es, persönliche Interessen gezielt in die Suche zu integrieren. Jeder Inhalt ist durch zusätzliche Informationsebenen ergänzt, um Hemmschwellen bei der Teilnahme an Aktivitäten möglichst gering zu halten. Ein Gamification-Element – das Sammeln von Aktivitätstrophäen – unterstützt eine kontinuierliche Nutzung.
Diese und weitere Funktionen wurden in die Anwendung OMDO integriert, um Interaktion und Inhalte möglichst nah an den Bedürfnissen der Zielgruppe auszurichten.
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